„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“

Diesen ermutigenden Satz aus dem Buch des Propheten Jeremia, der zugleich Motto des diesjährigen Weltmissionssonntags ist, hat Schwester Veronicah Njuguna aus Nairobi bei ihrem Besuch in der Domschule mit Leben gefüllt. Wir hatten das große Glück, im Monat der Weltmission einen eindrucksvollen Einblick in Schwester Veronicahs Arbeit mit den Menschen am Rand oder außerhalb der kenianischen Gesellschaft zu bekommen.
Gleich zu Beginn holte die charismatische Schwester aus dem Orden der „Medical Mission Sisters“ unsere Zehntklässler_innen mit kleinen afrikanischen Instrumenten und rhythmischer Bewegung hinein in die lebendige und alle Sinne erfassende Art, in Afrika Gottesdienst zu feiern.
Konzentriert verfolgten die Schülerinnen und Schüler anschließend die englischsprachige Präsentation, in der Schwester Veronicah von ihren vielfältigen Aufgaben berichtete. Die Metropole Nairobi ist geprägt von einem enorm großen sozialen Gefälle, wobei es kaum eine Mittelschicht gibt. Schwester Veronicah hat das große Anliegen, den Menschen aus den Slums Würde und Hoffnung zu geben.
Dank ihrer Ausbildung als Krankenschwester kann sie in ihrer Gemeinde „health care ministers“ ausbilden, die besonders in der Coronazeit wertvolle Unterstützung in Fragen der Hygiene geleistet haben.
Ein wichtiger Bestandteil der Missionsarbeit des Ordens ist die Begleitung und Stärkung der „single mothers“, sie aus Diskriminierung, sozialer Isolation und Arbeitslosigkeit herauszuholen. Neben der Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln leiten die Schwestern die Frauen zu Gemeinschaftsprojekten und handwerklichen Aktionen an, die ihnen helfen, sich eine eigene Existenz aufzubauen.
Ganz besonders liegen Schwester Veronicah die Kinder und Jugendlichen am Herzen, die durch ihre familiäre und soziale Situation in ein Leben auf der Straße mit Drogenkonsum und Prostitution geraten sind. Es ist eine tägliche Herausforderung, ein „behavioral change“ zu bewirken und den Jugendlichen mit Ausbildung und persönlicher Zuwendung eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.
Unsere Schülerinnen und Schüler hatten etliche Fragen vorbereitet – persönliche Fragen an Schwester Veronicah, Fragen zur politischen und kirchlichen Situation in Kenia und die vielleicht wichtigste Frage, was wir hier in Deutschland tun können:
„make friends – stay in contact – pray for each other – have a hope for the future – in God there is hope and life!“ – so Schwester Veronicahs prompte Antwort, die zugleich das zusammenfasst, was sie selbst in Nairobi lebt.


RGy